Ergebnisse der Umfrage zum Fernunterricht an der Mittelschule

7. Dez 2020

Liebe Schülerinnen und Schüler! Sehr geehrte Eltern!

Am 24. November habe ich über das digitale Register eine Umfrage zum Fernunterricht an der Mittelschule angekündigt. Die Umfrage war deshalb auf die Mittelschule beschränkt, da die Zeit des Fernunterrichts an den Grundschulen zu kurz war, um aussagekräftige Rückmeldungen zu bekommen. Trotzdem lassen die Ergebnisse der Mittelschule auch Rückschlüsse für die Grundschulen zu.

Jenen Eltern, die bis 29. November ihre Emailadresse im digitalen Register eingetragen haben, wurde am 30. November der Link zur Teilnahme an der Umfrage gesendet. Insgesamt haben knapp 50% aller Eltern der Mittelschüler die Fragen online beantwortet.

Alle Schülerinnen und Schüler erhielten über ihre Snets-Adresse einen ähnlichen Fragebogen, den knapp ein Drittel aller Schüler auch ausgefüllt hat.

Ich bedanke mich herzlich bei allen, die uns durch ihre Antworten geholfen haben zu erfahren, wie gut der Fernunterricht aus Sicht der Schüler und Eltern funktioniert hat. Vielen Dank für die sehr gute Bewertung und die vielen wertschätzenden Kommentare! Die Anerkennung von Seiten der Eltern und Schüler, dass wir unser Bestes versucht haben und offensichtlich Vieles gut gelungen ist, freut mich sehr!

Die Ergebnisberichte sind am Ende dieser Seite als Download verfügbar. Dabei werden die einzelnen schriftlichen Rückmeldungen, die einige Schüler und Eltern gegeben haben, aus Gründen des Datenschutzes nicht veröffentlicht. In unserer Analyse, die weiter unten beschrieben wird, sind diese Rückmeldungen natürlich eingeflossen.

Um Missverständnisse zu vermeiden, sollen zunächst die Grundlagen der durchgeführten Umfrage kurz erklärt werden: Es waren immer Antworten von 1 (trifft nicht zu) bis 4 (trifft zu) möglich, wodurch ein Gesamtschnitt von 2,5 einem „mittelmäßig“ entsprechend würde. Alle Werte deutlich über 3 können als sehr gut bezeichnet werden. Diese hohen Werte bedeuten auch immer, dass ein absoluter Großteil (90% und mehr) der Befragten der Frage voll oder eher zugestimmt haben.

Es ist sehr erfreulich, dass fast alle gestellten Fragen sowohl von den Eltern als auch von den Schülern sehr gut (siehe oben) bzw. als sehr passend bewertet wurden, nämlich z.B.:

  • Teams als einheitliches Programm für Kommunikation, Aufgaben und Zusammenarbeit
  • hohes Engagement der Lehrpersonen: schnelle Erreichbarkeit und Hilfe bei Problemen
  • Stundenplan mit Verteilung der Stunden am Vormittag
  • Videostunden als Hilfsmittel und Anzahl der Videostunden pro Woche
  • Organisation des Fernunterrichts insgesamt

Obige Punkte sind für uns besonders wichtig und die extrem hohe Zustimmung zeigt uns, dass das Konzept am Schulsprengel Latsch – im Großen und Ganzen – für die meisten Familien und Schüler passt. Da zum Beispiel die 12 Einheiten Videostunden an der Mittelschule als angemessen und „genau richtig“ bewertet wurden, kann daraus geschlossen werden, dass auch die 8 Einheiten für die 3. und 5. Klasse Grundschule passen, genauso wie die 4 Einheiten für die 1. und 2. Klasse Grundschule (je jünger die Kinder, desto weniger Videostunden dürfen „zugemutet“ werden). Sollte an der Grundschule eine Schule auch mindestens drei Wochen im Fernunterricht sein (was ich nicht hoffe), wird auch dort eine Umfrage gemacht, um unsere Schlussfolgerung zu verifizieren.

Trotz der sehr positiven Rückmeldung gibt es einige Details, die für die Zukunft noch weiter verbessert werden könnten. Dies kann aus den „Werten“ der einzelnen Antworten, aber auch aus vermehrten „offenen Antworten“ der Schüler und Eltern herausgelesen werden.

Es betrifft folgende Punkte:

Hausaufgabenhilfe: Die Hausaufgabenhilfe wird in dieser Form leider nur von der Hälfte der Schüler (aber zwei Dritteln der Eltern) als „gut funktionierend“ bewertet. Dies zeigt uns (wie schon vermutet), dass besonders bei solch individuellen Unterstützungen der persönliche Kontakt besonders wichtig wäre; eine gute Online-Umsetzung ist somit schwierig. Trotzdem werden sich die Lehrpersonen der Hausaufgabehilfe noch einmal zusammensetzen und gemeinsam besprechen, was online gut funktioniert und was in dieser speziellen Form weniger hilfreich ist.

Stundenüberschneidungen bei Geschwistern: Die Überschneidungen von Stunden sehen die Schüler selbst eher nicht als Problem (nur 16%), die Eltern allerdings sehr wohl (42%). Da es unzählige Kombinationen von Geschwistern im Sprengel gibt (innerhalb der Mittelschule, aber auch zwischen MS und Grundschule) ist es unmöglich, einen Stundenplan zu machen, wo es keine Überschneidungen gibt. Zudem ist es wichtig, dass der Stundenplan alle Eventualitäten berücksichtigt und in allen Situationen in identischer Form für die Lehrpersonen machbar bleibt (also z.B. die Klasse 1 ist im Fernunterricht, die Klasse 2 in Präsenz). Deshalb gibt es diesbezüglich nur die Lösung, dass die Eltern sich unbedingt melden sollen, wenn ein zusätzlicher Computer benötigt wird. Wir werden in diesen Fällen bei der Vergaben von Geräten Eltern mit mehreren Kindern an der Schule vorrangig behandeln!

Art der Aufgaben / Ausdrucke: Bereits jetzt haben diesbezüglich drei Viertel der Schüler gesagt, dass die Aufgaben ohne etwas auszudrucken lösbar waren. Obwohl der Großteil der Schüler (84%) zudem antwortete, dass die Möglichkeit für Ausdrucke – evtl. über Bekannte – möglich war, möchten wir noch mehr darauf hinarbeiten, besonders bei Aufgaben die Notwendigkeit eines Ausdrucks zu vermeiden und diese digital lösbar zu machen. Falls Ausdrucke, evtl. auch als Vorbereitung auf eine Stunde, notwendig sind, sollten diese in jedem Fall möglichst frühzeitig von der Lehrperson digital zur Verfügung gestellt werden.

Hausaufgaben: Für über zwei Drittel der Eltern und Schüler hat der Umfang der Aufgaben gut gepasst. Wir werden es uns in Zukunft (in den Klassenräten und Fachgruppen) aber noch genauer anschauen, ob es in einzelnen (Neben)-Fächern zu viele bzw. zu umfangreiche Hausaufgaben gibt und vor allem versuchen, Abgabetermine über die Woche noch besser zu verteilen. Die Aufgaben werden dabei in jedem Fall von allen Lehrpersonen in Teams erstellt und eine kombinierte Verwendung mit dem Kursnotizbuch wird in vielen Fällen gewinnbringend sein und deshalb verstärkt. Zudem wird angestrebt, auch für die Eltern eine Übersicht (z.B. im digitalen Register) zur Verfügung zu stellen. Alle Lehrpersonen, egal ob sie Videostunden abhalten oder nicht, geben für Aufgaben zumindest kurze Rückmeldungen an die Schüler.

Technische Details: In Zukunft werden wir Lösungen finden, damit Schüler nicht durch unpassende Tätigkeiten (z.B. andere Schüler stummschalten) den Unterricht stören. Zudem möchten wir auch in den nächsten Wochen (in Präsenz) einzelne Aufgaben in Teams geben, damit die Schüler „in Übung bleiben“.

Fächer mit Videostunden: Die Verteilung der Fächer passt für die allermeisten Schüler sehr gut. Auch die Pausen zwischen den Videostunden wurden von vielen Schülern und Eltern (auch durch Bemerkungen bei der Umfrage) als positiv befunden. Bei der Frage, welches Fach unbedingt noch eine Videostunde haben sollte, wurden nur Englisch und Mathematik/Naturkunde häufiger (je 6 Mal, entspricht somit 10% der Rückmeldungen) genannt. Somit wird es wohl bei den Fächern keine Änderung geben. Wichtig wäre es, dass die wenigen Lehrpersonen, die in diesen Wochen vereinzelt technische Schwierigkeiten (z.B. schlechte Internetverbindung) hatten, nach besseren Möglichkeiten (z.B. Hotspot oder Stunde in der Schule) suchen.

Rückmeldungen zur Beteiligung der Schüler beim Fernunterricht: Gute Mitarbeit von Schülern beim Fernunterricht wurde bereits von mehreren Lehrpersonen mit positiven Rückmeldungen und/oder Bewertungen honoriert. Das ist sicher auch in Zukunft zu begrüßen.

Abschließend ist zu sagen, dass auch obige Punkte, die wir verbessern möchten, von Schülern und Eltern nicht als „schlecht“ bewertet wurden. Trotzdem ist es für uns wichtig, unser – laut Eltern und Schülern – bereits sehr gutes Konzept für den Fernunterricht noch besser zu machen.

Allerdings: Genauso wie alle Schüler und Eltern hoffen die Lehrpersonen und ich, dass wir den Fernunterricht nur mehr in Ausnahmefällen benötigen werden und alle Schülerinnen und Schüler in Präsenz begrüßen dürfen!

Stefan Ganterer | Direktor SSP Latsch

 

Downloads:

Ergebnisbericht der Umfrage zum Fernunterricht bei den Schülern

Ergebnisbericht der Umfrage zum Fernunterricht bei den Eltern

 

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